Digitale Technik trifft Gemütlichkeit

  • Smart Home: Das intelligente Zuhause bietet seinen Nutzern jede Menge Vereinfachungen im Alltag.

Vernetzung fast Alltag. Wo es nicht wenigstens ein bisschen gemütlich ist, fühlt sich niemand heimisch. Doch das eigene Zuhause muss nicht nur die perfekte Wohlfühlatmosphäre bieten. Die täglichen Aufgaben des Alltags sollten bestmöglich und ohne Zeitverlust bewältigt werden können. Entsprechend groß ist der Einfluss digitaler Technik in den vergangenen Jahren geworden. In modernen Häusern ist mittlerweile nahezu alles vernetzt. Die Jalousien fahren pünktlich zum Frühstück hoch, während der Gartenroboter den Rasen auf Wunschlänge trimmt. Neigt sich der Tag schließlich dem Ende entgegen, reagieren die Heizkörper auf die Außentemperatur, ehe die Lampen bestimmte Räume erhellen. Dabei passiert natürlich alles automatisiert oder ferngesteuert, per App vom Smartphone aus. „Grundsätzlich lässt sich alles kontrollieren, was eine Schnittstelle hat“, erklärt Günther Ohland, Vorstandschef des Vereins „Smart Home Initiative Deutschland“.

Nutzerfreundliche Funktionsweise. Der Einstieg in die Welt der Heimautomation ist in der Regel ein sogenanntes Smart-Home-Kit: Es enthält meist einige Sensoren, Leuchtmittel oder Thermostate und eine Steuereinheit. Darauf aufbauend kann das vernetzte Zuhause nach und nach ausgebaut werden. Welches dieser verfügbaren Einstiegspakete für den jeweiligen Nutzer interessant ist, hängt stark davon ab, was das erste Heimautomatisierungsprojekt sein soll. „Wer sich auf Sicherheit oder auf Heizung fokussieren will, kann anhand dessen das passende System suchen“, sagt Anne Kliem von Stiftung Warentest. Andere Pakete enthalten etwa mit Bewegungsmelder und Leuchtmittel, schaltbare Steckdosen oder Fensterkontakte. Solche und vergleichbare Smart-Home-Geräte senden ihre Messdaten oder Bilder in der Regel per Funk an eine Art Steuerzentrale, den Smart-Home-Hub, auch Bridge genannt. Er empfängt und verarbeitet Informationen, steuert die Geräte. Andere kommunizieren direkt mit dem WLAN-Router oder nutzen die vom schnurlosen Telefon bekannte DECT-Technik. Wichtig: Mit dem Kauf eines Starterpakets legen sich Kunden meist schon auf eine Funktechnik fest, mit der die Geräte untereinander kommunizieren. Weitere Smart-Home-Technik muss deshalb entweder Zigbee, Z-Wave, Bluetooth, WLAN oder DECT beherrschen, damit nicht weitere Hubs oder Bridges ins heimeigene Netzwerk eingebaut werden müssen.

Manuelle Bedienbarkeit wichtig. Über die Steuersoftware lassen sich am Smartphone meist Regeln für die Geräte definieren, beispielsweise für das Öffnen der Jalousien bei Sonnenschein. Dabei stellt der Helligkeitssensor in den Morgenstunden Sonnenlicht fest, sodass der elektrische Jalousien-Motor aktiviert wird. „Eine Lampe per Smartphone ein- oder auszuschalten ist dagegen nicht smart, sondern nur eine Fernsteuerung“, sagt Günther Ohland. Ein Irrglaube ist zudem, dass bei Smart Home alle Geräte mit dem Internet verbunden sein müssen. Meist gibt es für jede Anwendung auch eine Offline-Lösung. Außerdem sollten alle Geräte auch manuell bedienbar sein. Versagt das Smart-Home-System bleibt die Jalousie sonst den ganzen Tag unten, oder die Heizung wärmt das Haus trotz einer Außentemperatur von 35 Grad. Zudem wichtig für Nutzer: Je größer der Komfort, desto eher werden Daten bereitgestellt. Entsprechend sensibilisiert sollten Kunden nach dem Kauf von Smart-Home-Technologie diesbezüglich sein. Denn aktuell können nicht alle Anbieter eine dauerhaft sichere IT-Infrastruktur garantieren, trotz regelmäßiger Updates.

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