Köln wächst weiterhin
— Nach einem starken Anstieg der Bewohnerzahlen in den Vorjahren konnte Köln im Jahr 2017 einen Einwohnerzuwachs von 3.094 verzeichnen. Damit haben etwa 1,08 Millionen Personen Haupt- und Nebenwohnungen in Köln. Wie bisher hat die Millionenstadt die höchsten Zugewinne unter den 18- bis 30-Jährigen. In den kommenden Jahren soll die Einwohnerzahl weiterhin steigen. Laut Prognosen ist ein Einwohnerplus von 9,5 Prozent bis 2030 zu erwarten. Heute schon leben im Schnitt 1,88 Menschen in einem Kölner Haushalt. Nicht nur der Wohnraum wird knapper, die gesellschaftlichen Anforderungen an Leben und Arbeiten in der Stadt verändern sich ebenfalls. Darauf hat die Stadt reagiert: Mit den „Kölner Perspektiven 2030“ will sie unter anderem auf das dynamische Einwohnerwachstum reagieren.
Aktive Teilhabe. Neue Quartiere zu bauen, bedeutet nicht mehr nur eine Fläche für möglichst viele Menschen zu schaffen, sondern zudem eine Infrastruktur zu gewährleisten und somit reges Miteinander zu fördern. So werden nicht nur Großprojekte wie die Umwandlung des Deutzer Hafens oder die Parkstadt Süd geplant, sondern auch innerhalb der Stadtteile Entwicklungskonzepte für ein neues Wohnen in der Stadt umgesetzt.
Zentrales Projekt. Das Großprojekt Deutzer Hafen in Sichtweite des Doms gilt als eines der zentralen städtebaulichen Entwicklungsprojekte in Köln (s. Foto). Es soll Wohnraum für 6.900 Menschen und bis zu 6.000 Arbeitsplätze schaffen. Dabei ist ein Anteil von
30 Prozent als geförderter Wohnraum geplant. Der aktuelle Entwurf soll die Motive des Hafens und der ansässigen Mühle aufgreifen und sie in ein neues Viertel integrieren. Neben dem Hafenbecken werden Parks und öffentliche Flächen zur Erholung angesiedelt. Um Wohnen und Arbeiten an einem Ort zu organisieren, soll durch eine attraktive Erdgeschossnutzung eine Vernetzung der Menschen im Areal ermöglicht werden.
Parkstadt Süd. Linksrheinisch wird der innere Grüngürtel vollendet und an seinen Rändern die Parkstadt Süd entwickelt. Laut der derzeitigen Rahmenplanung entsteht das neue Quartier auf dem Gebiet des heutigen Großmarktes als städtebauliches Herzstück der Parkstadt Süd. Dort ist gleichfalls ein gemischt genutztes Quartier geplant. Um eine Teilhabe der Bürger zu ermöglichen, wird im Sommer 2018 im ehemaligen Marktamt neben der Großmarkthalle ein Stadtteilbüro zur Begleitung der planerischen Maßnahmen eröffnet. Als lokale Plattform zur Parkstadtentwicklung soll es Anlaufpunkt für Anregungen der Kölner Bürger sein. Parallel werden Flächen zur gezielten Zwischennutzung eröffnet, um brachliegende Areale
zu reaktivieren.
Neue Mitte. In Köln-Porz ist die Erneuerung der Stadtmitte vorgesehen. Dazu weicht das jüngst abgerissene Hertie-Gebäude drei neuen freistehenden Häusern am Friedrich-Ebert-Platz. Auf einer 30.000 Quadratmeter großen Grundfläche sollen Einkaufsmöglichkeiten und Wohnraum geschaffen werden. Die Attraktivität der Innenstadt soll durch Einzelhandels- und Gastronomieflächen gesteigert werden. Geplant sind zudem etwa 100 Wohnungen, von denen rund 30 Prozent öffentlich gefördert werden sollen.
Tief im Westen. Am westlichen Rand von Ehrenfeld zwischen Vogelsanger Straße, Bahntrasse und Maarweg werden überdies auf einer circa sieben Hektar großen Fläche des ehemaligen Güterbahnhofs in Zukunft 450 Wohnungen errichtet. Neben Dienstleistungs- und Nahversorgungsangeboten sind eine Kindertagesstätte und ein öffentlicher Spielplatz geplant.
Foto: moderne stadt/COBE architect